Der unerwartete Konflikt
Ein:e Klient:in wird laut. Ein Kollege kritisiert dich in der Teamsitzung vor allen. Du fühlst dich überrumpelt, angegriffen, verletzt.
Was hilft?
- Durchatmen, 3 Tiefe Atemzüge – und dann erst reagieren.
- Innere Distanz schaffen: „Das betrifft mich, aber definiert mich nicht.“
- Wenn möglich: das Gespräch pausieren, kurz den Raum verlassen und/oder später neu aufgreifen.
Mini-Tipp: Überlege dir einen Satz für akute Situationen, z. B. „Ich sehe, dass Sie wütend sind – lassen Sie uns in Ruhe sprechen.“
Der nie endende Aufgabenberg
Deine To-do-Liste wird nicht kürzer, sondern länger. Zwischen Mails, Anfragen und Krisenmanagement hast du das Gefühl, nie fertig zu werden.
Was hilft?
- Prioritäten setzen: Was muss wirklich heute?
- Stoppzeiten definieren: „Nach 16 Uhr beantworte ich keine E-Mails mehr.“
- Mini-Pausen einbauen: 3 Minuten atmen, Fenster auf, Schultern lockern.
- Tagesabschluss-Ritual: Schreibtisch aufräumen, alle Dokumente im Schrank verstauen, Bürotür hinter sich zuknallen.
Mini-Tipp: Sage dir nach einem stressigen Arbeitstag: „Ich habe heute mein Bestes gegeben – das reicht.“
Emotionale Erschöpfung nach schweren Gesprächen
Du hast von Gewalt, Verlust oder Verzweiflung gehört – und nimmst es mit nach Hause.
Was hilft?
- Rituale zum Loslassen: z. B. Hände waschen mit dem Gedanken „Ich lasse los.“
- Austausch im Team: Nicht alles alleine tragen.
- Psychohygiene bewusst einplanen.
Mini-Tipp: Frage dich: Was stärkt mich nach solchen Tagen? Eine Playlist? Ein Spaziergang? Eine Tasse Tee? Plane es ein – bewusst.
Schuldgefühle, nicht genug zu tun
Du willst helfen – aber du kannst nicht allen gerecht werden. Manche Schicksale gehen dir besonders nah.
Was hilft?
- Eigene Rolle reflektieren: „Ich begleite – ich rette nicht.“
- Eigene Grenzen anerkennen: Das ist Teil deiner Professionalität.
- Den Blick auf das richten, was du bewirken konntest.
Mini-Tipp: Führe ein „Erfolgstagebuch“: Notiere jeden Tag eine Sache, auf die du stolz bist.
Fehlende Anerkennung
Du gibst viel – und bekommst wenig zurück. Kein Lob, kein Danke, manchmal nicht mal ein Lächeln. Das zehrt am Selbstwert. Was hilft?
- Wertschätzung im Team fördern: Kleine Rückmeldungen wirken Wunder.
- Eigene Erfolge sichtbar machen: z. B. eine „Erfolgspinnwand“ im Büro.
- Selbstanerkennung üben: „Ich sehe, was ich leiste.“
Mini-Tipp: Erlaube dir, stolz auf dich zu sein – auch ohne Applaus von außen.
Zum Schluss...
Du kannst nicht alle Stressfallen aus dem Weg räumen. Aber du kannst lernen, ihnen mit innerer Stärke zu begegnen. Resilienz ist wie ein Muskel: je öfter du ihn nutzt, desto stärker wird er.
In einem Selbstlern-Kurs kannst du lernen, wie du deinen Resilienz-Muskel weiter trainierst – und dabei auf dich selbst genauso achtest wie auf andere. Du bist wichtig. Nicht nur für andere – sondern auch für dich selbst.